In diesem Jahr stand die Traditionsveranstaltung ganz im Zeichen zweier Jubiläen. Zahlreiche Gäste schauten vorbei.
Breitenbrunn. Eine Hundemeute sucht, verfolgt und tötet den Fuchs; die Jagdteilnehmer folgen der Meute zu Pferde: In Deutschland ist diese Jagdmethode seit 1934 verboten. Deshalb müssen sich Tierschützer keine Sorgen machen, dass bei der traditionellen Rittersgrüner Fuchsjagd echte Füchse ihr Leben lassen müssen. „Unsere pferdesportliche Traditionsveranstaltung führen wir seit 1976 mit großem Zuspruch am ersten Oktobersonntag durch“, sagt Bernd Hentschel, Vorsitzender des Fördervereins Rittersgrüner Fuchsjagd. Dass sie dieses Jahr am Samstag stattfand, habe mit den zwei Ortspartnerschafts-Jubiläen zu tun, die bis gestern gefeiert wurden: 25Jahre Rittersgrün-Münstertal und 20 Jahre Rittersgrün-Nova Role.
Im Pferdesport war die Fuchsjagd die letzte Veranstaltung am Ende einer Turniersaison und wurde anfangs zu Ehren des Heiligen Hubertus am Hubertustag veranstaltet. Im Jahre 1976 trafen sich erstmals zur Durchführung der Fuchsjagd in Rittersgrün zwölf Reiter der damaligen Betriebssportgemeinschaft „Traktor Rittersgrün“.
Nach mehrjähriger Pause wurde durch den dazu neu gegründeten Förderverein „Rittersgrüner Fuchsjagd“ die Fuchsjagd am 3. Oktober 2004 wieder ins Leben gerufen. In den ersten Veranstaltungen wurde dem „Fuchs“ die Lunte im Galopp abgerissen. Seit der Wiederbelebung der Fuchsjagd wird – um Unfälle zu vermeiden – darauf verzichtet. Heute wird der schnellste Reiter nach dem Zieleinlauf im kommenden Jahr die Lunte als neuer Fuchs tragen.
Am Wochenende gehörte der Abschluss-Galopp mit 37Pferden zur 27. Rittersgrüner Fuchsjagd auf dem Hammerberg vor rund 1100 Zuschauern zum Höhepunkt der Veranstaltung. Tim Meyer vom Rockstroh-Gut aus Rittersgrün darf als neuer Fuchs im nächsten Jahr die 28.Auflage der Rittersgrüner Fuchsjagd anführen.
Bereits am Samstagvormittag beteiligten sich zwölf Mannschaften an einem Gaudi-Wettbewerb, darunter mit Tandem-Rasen-Ski, den Ortsvorsteher Thomas Welter organisierte und den der Schützenverein Rittersgrün gewann. „Ich war 2001 zum ersten Mal anlässlich der 750-Jahrfeier mit unserer Trachtengruppe nach Rittersgrün gekommen, bin heute zum zweiten Mal bei der Fuchsjagd als Zuschauerin dabei“, sagte Hildegard Schelb aus Münstertal. Die Zusammenkunft 2001 habe die Trachtengruppe wiederbelebt, heute zähle man bereits 100 Mitglieder. Gudrun Brandenberger gehört zu den 20 Trachtenträgern im Verein. Sie berichtete: „Was die Rittersgrüner mit der Fuchsjagd an Tradition auf die Beine stellen, muss man einfach erlebt haben.“
Petr Stehlik und David Niedermertl aus Nova Role erklärten wiederum: „Wir waren schon beim Gaudi-Lok-Ziehen im vorigen Jahr im Schmalspurbahnmuseum in Rittersgrün dabei und sind begeistert, was sich unsere Partner immer wieder einfallen lassen.“
Quelle: Freie Presse / von Armin Leischel