Doppeljubiläum in Rittersgrün am ersten Oktoberwochenende 2022 gefeiert

Ein ganzes Wochenende stand in Rittersgrün im Zeichen des Pferdesports – denn es gab gleich zwei Jubiläen zu feiern. Auftakt bildete die Festveranstaltung „50 Jahre Pferdesport in Rittersgrün“ am 1. Oktober. Zur Abendveranstaltung in die herbstlich geschmückte Mehrzweckhalle kamen rund 200 geladene Gäste. Musikalisch umrahmt vom Posaunenchor Rittersgrün stand die Vorstellung der Chronik im Mittelpunkt. Dr. Bernd Hentschel hat die Geschichte(n) des Pferdesports in Rittersgrün von der Gründung der Sektion 1972, über den mühevollen Aufbau der Reitanlage in Grünstädtel und die zahlreich durchgeführten Turniere bis hin zur Gründung des Fördervereins Rittersgrüner Fuchsjagd und dessen Arbeit bis in die Gegenwart auf über 230 Seiten mit unzähligen Fotos dokumentiert. Eine Reise in die Vergangenheit – nicht nur für die Reiter der ersten Stunde unter den Gästen, sondern auch für die nächste Generation in Rittersgrün und Grünstädtel, die auf dem Erreichten aufbauen darf. Dr. Bernd Hentschel und Dietrich Meyer wurden als Gründungsmitglieder der Sektion Pferdesport für ihre Verdienste mit der goldenen Ehrennadel des Kreissportbundes Erzgebirge geehrt.

Am 2. Oktober fand dann die 30. Rittersgrüner Fuchsjagd statt. Bereits am Vormittag herrschte bei Zeltgottesdienst und Kinderprogramm reges Treiben auf dem Festgelände. Die Vorbereitungsarbeit des Vereins wurde zur Hauptveranstaltung trotz herbstlich-trübem Wetter durch den Besuch von rund 700 Zuschauern belohnt. Ein schönes Eröffnungsbild gaben die 26 Reiter und einige der insgesamt 13 teilnehmenden Gespanne ab. Als neuer Master führte in diesem Jahr Timm Meyer das Feld der Reiter an, nachdem sein Vater, Dietrich Meyer, ihm das Amt offiziell übertragen hatte. An dieser Stelle gilt unserem „Alt-Master“ nochmals ein herzlicher Dank für seine Verdienste in der Vereinsarbeit. Als Füchsin ritt Helena Lahodná vom Partnerverein Pegas aus Depoltovice. Sie vertrat die Vorjahressiegerin Peggy Lang, deren Pferd sich leider kurz vor der Veranstaltung verletzt hatte.

Das Rahmenprogramm der Jubiläumsfuchsjagd war gespickt mit Höhepunkten – wobei das Highlight in diesem Jahr wohl die Präsentation der Frankenmeute aus Bad Königshofen gewesen sein dürfte. Vier Reiterinnen und Reiter gaben mit ihren 26 Beagles einen eindrucksvollen Einblick in die Tradition der Schleppjagd. Auch die Falknershow von Petr Kolomazník und seinem Team aus Prag sorgte beim Publikum wieder für Staunen und Begeisterung für die wunderschönen Greifvögel.

Gleichwohl kamen auch die kleinen Zuschauer/innen auf ihre Kosten. Ob beim Märchenspiel „Eiskönigin“ der Nachwuchsreiterinnen unseres tschechischen Partnervereins „Pegas“ aus Depoltovice, beim Tauziehen gegen zwei starke Kaltblutpferde oder beim kostenfreien Ponyreiten neben der Festwiese – es dürfte für alle etwas dabei gewesen sein. Einen Einblick in die Bodenarbeit mit Pferden auf eine besonders einfühlsam-partnerschaftliche Weise gab der Pferdesportverein „Pferdefreunde Breitenbrunn“ und weckte damit vielleicht das Interesse an einer ganz anderen Fassette des Reitsports.

Für ordentlich Tempo auf dem Platz sorgten auch diesmal nicht nur die Reiter/innen beim Abschlussgalopp. Kaltblut-Kraftpakete in Viereranspannung vor einem römischen Streitwagen galoppierten in diesem Jahr gleich in zweifacher Ausführung über die Festwiese. Die „Quadrigen“ wurden von Frank und Florian Oelsner aus Crottendorf sowie von Clemens Nestler aus Rittersgrün gelenkt. Erstmals wurden auch viele der Gespanne, zuvor auf einer Rundfahrt durch den Ort oder zur Rossbachhütte unterwegs, ins Programm eingebunden. Beim Hindernisfahren auf dem Platz konnten sie ihr fahrerisches Geschick sowie die Schnelligkeit und Wendigkeit ihrer Pferde präsentieren.

Im Abschlussgalopp holte sich Nicol Kranich auf Cajus den Titel der „neuen Füchsin“. Die Reiterin aus Regis-Breitingen gewann das Rennen bereits 2018 (27. Fuchsjagd) und darf die nächste Fuchsjagd damit zum zweiten Mal gemeinsam mit dem Master anführen.

Den krönenden Abschluss bildete wie jedes Jahr die „Post im Walde“ – gespielt von Jan Giera aus Rittersgrün auf seiner Trompete. Er blies in diesem Jahr alle Jagdhornsignale – herzlichen Dank dafür.

Wir können auf zwei gelungene Veranstaltungen zurückblicken, die ohne die engagierte Arbeit aller Vereinsmitglieder (und ihrer Familien), die gute Zusammenarbeit und Unterstützung der Vereine in Rittersgrün und Depoltovice sowie die Teilnehmer/innen nicht möglich gewesen wäre. Ihnen gilt an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!

Unserem Anliegen „Pferdesport im Einklang mit der Natur verbindet Regionen“ sind wir wieder ein Stück näher gekommen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.